DIE WIEGE DES
WEINS
8000 JAHRE
GEORGISCHER WEIN
Das Land blickt auf eine über 8000 Jahre alte Weinbautradition zurück und gilt als die „Wiege des Weins“. Die georgische Methode der Weinherstellung erfolgt über ein eiförmiges Tongefäß, Qvevri genannt. Dieses Verfahren wurde in die Liste der immateriellen Kulturerbe der UNESCO aufgenommen. Es gibt 20 Ursprungs-bezeichnungen und rund 520 (!) endemische Rebsorten, aus denen beste Qualitätsweine gekeltert werden. 65 – 70 Prozent aller georgischen Weinberge liegen in der Region Kachetien; hier wird der charakteristische, für sein feines Aroma bekannte Wein in alter Tradition produziert. In den Berg- und Hügellandschaften Westgeorgiens wiederum ist der Weinbau durch mineralische Böden geprägt. Rund 70 Prozent sind rote Rebsorten. Die Weißweine sind meist von goldener Farbe und intensivem Bukett.
Die Pflege der Rebstöcke erfolgt weitestgehend durch das große Wissen und die Erfahrung der Menschen von Hand. Die Verarbeitung des Weins hingegen ist zum größten Teil mechanisiert. Der Saft der Trauben wird zusammen mit der Maische in dickwandige, unglasierte Tonkrüge gefüllt, diese werden mit einem Stein und Asche verschlossen und in Aussparungen im Kellerboden vergraben. Die unterschiedlich großen Qvevri haben ein Fassungsvermögen zwischen 10 und 100 (oder auch mehr) Litern. In ihnen gärt und reift der Wein, bis er sein ganzes Aroma entfaltet hat.
Wein bedeutet den Einheimischen alles; die Weinberge sind heilige Orte und gelebte Tradition. Etwa 150 Millionen Liter Wein werden jährlich in Georgien produziert. Die 8000 Jahre alte Kunst des Weinanbaus gilt als die älteste der Welt, was durch archäologische Ausgrabungen belegt ist.
Die georgische Weinlese, Rtveli genannt, wird von einem vielstimmigen Gesang der Menschen und einem großen Fest begleitet.
Wer sich für georgischen Wein interessiert, kann verschiedene Weintouren buchen, die von speziellen Veranstaltern angeboten werden.